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Preis des Dolmars
C.v. Schütz
Dolmar, dich vor allen andern Bergen preis ich immerdar.Möcht ich noch so weit auch wandern, schöner es noch nirgends war. Denn von Deinem Gipfel schaute ich der Heimat Wäldermeer und in ferner Dämm`rung blaute Rhön und Spessart zu mir her.
Aus der Vorzeit grauen Tagen ragst Du als steinernes Mal. Von so manchen Heldensagen rauscht der Fluß im Werratal. Seine Wellen tragen Lieder von des Rennsteigs heil`gem Rain zu der Franken Gau hernieder, in das Hessenland hinein.
Nachbarn, stamm- und artverschieden, um des Berges Fuß geschart, Ihr aus Norden, Ihr aus Süden:Auf zur frohen Dolmarfahrt! Dort wo unsere Blicke schweifen weit hinaus in deutsches Land, Laßt uns nachbarlich ergreifen der Gefährten Bruderhand!
Und vereint zu eng`rem Bunde rufen wir im Dolmarhaus noch zu mitternächt`ger Stunde jubelnd uns`ren Gruß hinaus: Ein „Frisch auf!“ ihr Nachbarn alle, Berg- und sang- und wanderfroh! Und aus frischer Brust erschalle laut das Dolamr Hollaho!
B
Der Dolmar überragt als 739 m hoher Tafelberg das Werratal. Hier ist ein Nephelinbasalt emporgedrückt worden und hat den fast in der ganzen Gegend verschwundenen Keuper vor Abtragung geschützt und später mit seinen verwitterten Blockfeldern überschüttet, ohne das vulkanische Aschewolken, wie sie aus den Tuffschichten der Rhön erkennbar sind, hierbei mitwirkten. Der Dolmar zählt somit zu den basaltischen Deckenrestbergen.
Der Westliche Abhang gehörte zum Teil nach Sachsen-Meiningen sonst zu Preußen.
Der Berg ist vor ca. 60 Millionen Jahren entstanden und ist von seiner Geologie her der östlichste Rhönberg.
Über den Namen streiten sich die Gelehrten, nach illyrischer Schreibweise wäre es einfach der Schafberg. Freunde der Ur- und Frühgeschichte verneinen die Erklärung und sind sich sicher das DOL –Tisch oder Tafel und MAR Stein, Steingeröll bedeuten soll, also Tafelberg mit Steingeröll. Keltische Deutungen leiten den Namen von DOL – Berg und mar _ sumpfige Gegend also Berg aus dem Sumpf, her.
Die Illyrer sind um 1200 v.Chr. in unserer Gebeiet der bronzezeitlichenHügelgräberkultur eingedrungen. Nach ihnen war der Berg in der Hallstatt und Latene Zeit, ca. 500 -100v.Chr. ein heiliger Berg der Kelten, der offenbar in den Verband der Steinsburg, Diesburg und Milseburg gehörte. Im 4. Und 5. Jahrhundert lag er im Reich der Thüringer, das 531 von den Franken vernichtet wurde.Es entstand der fränkische Grabfeldgau. Auf dem Dolmar fand sich eine Gipfelburg zum Schutz gegen sich nähernde Germanen, analog der Steinsburg auf dem kleinen Gleichberg.
Doch nicht nur zum Dolmar gibt es interessante Blickwinkel, noch reicher sind die Impressionen vom Dolmar in die Landschaft…